Radwegpoller am Adlergestell

30. August 2024

PRESSEMITTEILUNG

Radwegpoller am Adlergestell entsprechen nicht den Vorgaben des Nahverkehrsplans und machen Schienenersatzverkehr unmöglich!

CDU-Fraktionsvorsitzender Dustin Hoffmann: „Grünes bezirkliches Prestigeprojekt ist eine einzige Zumutung“

Die Haltestelle Grimaustraße der BVG auf dem Adlergestell in Niederschöneweide wurde wieder außer Betrieb genommen. Grund hierfür seien Planungsfehler beim Neubau des Radweges am Adlergestell. Darüber hinaus kann der für einen Monat geplante, ab Mitte September bevorstehende Schienenersatzverkehr der S-Bahn nicht über das Adlergestell geführt werden und muss weite Umwege fahren. Dies teilten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Deutsche Bahn (DB) auf Anfrage der CDU-Fraktion Treptow-Köpenick, mit.

Nach Angaben der BVG entsprechen die neuen Radwegmarkierungen in diesem Abschnitt "nicht den Standards des Nahverkehrsplans." Gemeint sind die etlichen neu installierten Poller entlang des Radfahrstreifens. "Da eine Gefährdung unserer Fahrgäste, sowie der nachfolgenden Verkehrsteilnehmer nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Betriebsbereich Omnibus beschlossen, diese Haltestelle außer Betrieb zu nehmen", heißt es in dem Schreiben weiter. Dies geschehe "nicht zuletzt auch aus Fürsorgepflicht gegenüber unserem Fahrpersonal" wie die BVG betonte. "Wir haben diesen Umstand bereits den zuständigen Behörden gemeldet und hoffen auf baldige Korrektur, um unseren Fahrgästen diese Haltestelle wieder anbieten zu können."

Gleichzeitig teilt die Deutsche Bahn auf Anfrage mit, dass "aufgrund der Poller der Protected Bike Lanes (geschützte Radfahrstreifen) ein Halt am Adlergestell in beiden Richtungen nicht möglich ist, aus Sicherheitsgründen auch nicht neben den Radfahrstreifen. Der Ersatzverkehr für den S-Bahnhof Johannisthal hält daher auch zukünftig in Absprache mit dem Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) etwa 500 Meter entfernt an der Straßenbahnhaltestelle „Benno-König-Straße“ (Groß-Berliner-Damm). Daher wird der Ersatzverkehr auch zukünftig nicht mehr über das Adlergestell geführt."

Damit ist der S-Bahnhof Johannisthal und das gesamte Entwicklungsgebiet Johannisthal Jetzt und in Zukunft vom Ersatzverkehr abgehängt, da die nächstgelegene Ersatzhaltestelle immerhin knapp einen halben Kilometer entfernt liegt.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dustin Hoffmann: "Ein bestehender, funktionstüchtiger Radweg wird abgerissen, 2 Bushaltestellen entfallen ersatzlos, ÖPNV-Nutzer stehen nun extra lang im Stau und das Ganze haben wir für schlappe 800 tausend Euro, zu Lasten des ÖPNV, bekommen. Ein Desaster auf ganzer Linie. Dieses an zwei Stellen fehlerhaft geplante, überteuerte und unnötige grüne Prestigeprojekt ist eine einzige Zumutung für die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für diejenigen die auf Bus und Bahn angewiesen sind und erst recht für diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht gut zu Fuß sind."

Die völlig überteuerten Poller sorgen für monatelanges Chaos im Schienenersatzverkehr, weil die Busse den Bahnhof Johannisthal jetzt nicht mehr anfahren können und extra Umwege über den Groß-Berliner Damm und durch die Unterführungen in Adlershof und Schöneweide fahren müssen. Die Fahrtzeit des Ersatzverkehrs verlängert sich erheblich. Bereits beim letzten Ersatzverkehr dieser Art führte das zu Staus und gefährlichen Situationen, beispielsweise an der Ersatzhaltestelle in Adlershof. Genau davor hatte die CDU-Fraktion das Bezirksamt und die zuständige Bezirksstadträtin Leistner (Grüne) im vergangenen Jahr mehrfach gewarnt.

Darüber hinaus wird Niederschöneweide mit der Stilllegung der erst im Dezember 2022 auf Antrag der CDU-Fraktion eingerichteten BVG-Haltestelle Grimaustraße vom Busverkehr abgehängt. Die Fahrgäste müssen gute 860 m zur nächsten Haltestelle laufen, heißt es auf einem örtlichen Aushang der BVG.

Hoffmann weiter: "Auf unsere Hinweise zu dieser Fehlplanung reagierte ihre Behörde betont uninteressiert. Soll doch die DB AG als Verkehrsträger die Haltestelle andernorts planen, hieß es in internen Abstimmungen. Damit erweist sich auch dieses Projekt als ein weiteres Beispiel für ein grünes Verkehrsvorhaben, dass mit der Brechstange und ohne Rücksicht auf andere, zu Lasten des ÖPNV, geplant wurde."

Dass durch seine eigenen Planungen die Ersatzhaltestelle am S-Bahnhof wegzufallen droht, hatte das Bezirksamt überhaupt erst auf Anfrage der CDU-Fraktion im vergangenen Jahr bemerkt. Deren Bezirksverordneten war aufgefallen, dass der S-Bahnhof Johannisthal in den für den Neubau zugrundeliegenden Planungen künftig vom Ersatzverkehr abgekoppelt wird. Auf die schriftliche Anfrage der CDU-Fraktion erklärte sich das verantwortliche Straßen- und Grünflächenamt unter der Leitung von Bezirksstadträtin Claudia Leistner (Grüne) für nicht zuständig und verwies auf die Deutsch Bahn.

Leistner hatte das kostspielige Unterfangen zum Neubau des Radweges maßgeblich vorangetrieben. Dabei gab es am Adlergestell bereits einen intakten Radweg, der sich bisher stets mit einfachen Sanierungsarbeiten instand halten ließ. Nach dem Willen Leistners musste jedoch ein kompletter Neubau für 800.000 Euro her. Rund 270.000 Euro verschlangen dabei allein die problembehafteten Kunststoffpoller. Zudem musste für den Neubau stadteinwärts eine von drei Fahrspuren auf dem Adlergestell weichen. Die Straße gehört mit knapp 12 Kilometern und bis zu 40.000 fahrenden Autos und Lkw pro Tag zu den bedeutendsten Verkehrsadern Berlins.

Herr Frau
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